„In crime“ klingt so, als würde ich Krimis schreiben. Ich behaupte immer, ich kann nur Liebesromane – aber die Ansammlung von Krimiautoren in meinem Umfeld nimmt zu und das stimmt mich nachdenklich.
Als „Schreibbuddy“ würde ich auf jeden Fall zwei bezeichnen. Zum einen Elke Bergsma, deren unterhaltsame Ostfriesenkrimis ich seit geraumer Zeit „test“lese, und die mir immer mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn ich mal wieder Anfängerfragen zu Ostfriesland oder Selfpublishing oder beidem habe. Und zum zweiten Susanne Ptak, die ebenfalls Ostfriesenkrimis schreibt, und die ich in „Spätsommer auf Borkum“ – mit ihrem Wissen natürlich – habe auftreten lassen.
Es geht heute darum, welches Buch eines Kollegen man aus vollem Herzen empfehlen kann.
Nee, so mache ich das nicht. Ich kann nicht einfach nur einen aussuchen. Ich interpretiere das jetzt einfach mal anders und empfehle eine/einen für das jeweilige Genre.
Ich bin kein Fantasy-Leser, überhaupt nicht. Aber als Einsteigerlektüre halte ich das „Hexendorf“ von Nina Rabe (alias Susanne Ptak) für geeignet – mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen.
Elke Bergsma begeistert mich mit ihren locker-leichten und trotzdem spannenden Krimis immer wieder. Deswegen eine Empfehlung für ihr neuestes Werk: „Zornesbrut“ (wobei alle anderen aus der Büttner-und-Hasenkrug-Reihe sich natürlich auch lohnen).
Etwas schillernd, was das Genre angeht, sind die Romane von Vanessa Mansini (alias Michael Meisheit) und bewegen sich irgendwo zwischen Liebesgeschichte und Krimi. Ich mag das sehr und empfehle die „Trixi“-Reihe „Im falschen Film“, deren Fortsetzung („Im falschen Film: 37 Stunden“) in Kürze erscheinen wird.
Endlich mal wieder nach Ostfriesland! Gut, nicht direkt ans Meer, aber Wasser gab es auch so genug… Doch dazu später.
Anlass für die Fahrt war die Einladung von Krimiautorin Elke Bergsma zu einer Schiffstaufe. Elke? Ostfriesland? Schiffstaufe? Passt. Ich war freudig überrascht und buchte mir sofort ein Hotelzimmer in der Nähe des voraussichtlichen Veranstaltungsortes, Fußweg ungefähr fünf Minuten. Zum Glück war ich schnell, denn die Gäste des feierlichen Anlasses reisten aus ganz Deutschland an und buchten auch dort, zudem wohnte im Hotel Hafenspeicher über Pfingsten auch noch die „U15“-Fußballnationalmannschaft, mit anderen Worten: das Haus war voll bis unters Dach.
Unerfahren mit Festivitäten vom Kaliber einer Schiffstaufe startete ich im Vorfeld einige hektische Anfragen an die Gastgeberin. Man will ja schließlich alles richtig machen.
„Wie ist denn die Kleiderordnung zu diesem Anlass?“ – „Bequem.“
und
„Wo genau liegt denn das Schiff?“ – „Na, bei mir.“
Logisch. Ostfriesland eben.
Also statt Abendkleid solche Dinge wie dicken Pullover und warme Socken eingeplant (vor allem angesichts der Wettervorhersage), zudem den Mantel in den Kofferraum und los gings.
Herrlich, wenn man vom Niederrhein, der nun nicht gerade mit Bergmassiven ausgestattet ist, wieder ins platte Ostfriesland kommt. Nur hier ist es wirklich platt, platter geht nicht, unendliche Weiten, und wie das Sprichwort sagt, man sieht schon am Donnerstag, wer am Sonntag zu Besuch kommen wird.
Auf das Schiff war ich furchtbar neugierig. Wer träumt nicht davon, mal ungebunden durch die Gegend zu schippern, überall bleiben zu können, wo es einem passt, weil man sein Zuhause ja immer bei sich hat?
Elke Bergsma verbindet diese Träume zusätzlich mit ihrem Beruf und ihrer Berufung: „Bookje“ (wird „Bauksche“ ausgesprochen) (fragt nicht) soll als Lese-Boot für entsprechende Veranstaltungen entlang der ostfriesischen Küste und darüber hinaus zur Verfügung stehen. Ungefähr 20 Menschen können Platz finden, und damit bleibt der intime Rahmen gewahrt, den es für Lesungen braucht.
Gegen 14 Uhr versammelten sich die Gäste rund um das Schiff und die gleich daneben gelegene Hafenbar, die uns nicht nur köstlichst verpflegte, sondern bei den zahlreichen Regenschauern zwischendurch, und wenn der Wind mal zu garstig wurde, Zuflucht bot.
Elke versprach uns in ihrer Begrüßungsrede einen kurzweiligen Nachmittag und Abend, mit einem Rätsel rund um das Schiff, das es zu lösen galt („Bookje spricht zu Euch“, so ungefähr sagte sie), sie kannte und nannte jeden mit Namen, alle Anwesenden hatten auf die eine oder andere Weise mit Büchern, und eben auch mit Elkes Büchern zu tun. In der Mehrzahl waren es Autoren, vor allem Krimi-Autoren, deren hervorstechendste Eigenschaft ist, ständig auf der Suche nach neuen Verbrechen zu sein. Da wird dann auch schonmal die Praxistauglichkeit einer Idee geprobt, wenn sich die Gelegenheit bietet:
Krimiautorin Nika Lubitsch aus Berlin fungierte als Taufpatin, und nach einer sehr launigen und lustigen Rede wurde, wie es der Brauch ist, ein Champagnerglas auf Deck zerschmettert.
Der Himmel meinte es mal gut, und mal nicht. Meistens aber gut. Regenschauer gab es zwar zuhauf, aber die verzogen sich immer wieder schnell, und wir hatten ja genug Möglichkeiten, uns unterzustellen. Es wurde gerätselt, das Boot besichtigt, gelacht, erzählt, Wein getrunken, Papierschiffchen gefaltet, dem Shantychor gelauscht, neue Schreib-Pläne geschmiedet, noch mehr Wein getrunken und am Abend ließen wir die Papierschiffchen zu Wasser („die treiben jetzt da hinten hin, bis zur Polizei“, so unsere Kapitänin). Was für ein stimmungsvoller Abschluss eines wunderschönen Tages!
In „Bookje“ hab ich mich sofort verliebt – was für ein Schmuckstück!
Schiffsführer Volker (rechts im Bild) beantwortete geduldig und ausführlich jede meiner neugierigen Fragen – und schon hatte ich wieder einiges gelernt. Am Ende auch die Bedeutung der Flaggen, die sich an einer Schnur vom Bug bis zum Heck zogen.
Das war nämlich die Botschaft, die es von den Gästen zu enträtseln galt. Mit der Hilfe des Internets fand ich mich zurecht, und wurde mit der richtigen Lösung sogar noch als Hauptgewinnerin des Abends ausgelost!
Ein toller Abschluss eines rundum gelungenen Tages, lustig, stimmungsvoll, super geplant, mal Regen, mal Sonne, Gesang, Schiff, Wind, Stimmung – Ostfriesland eben.
Ich bin schon sehr gespannt auf die zukünftigen Reisen und Veranstaltungen mit und auf „Bookje“, dem Lese-Boot. Einzelheiten dazu wird es sicher bald auf der Webseite geben: www.dat-leseboot.de
Mast- und Schotbruch, liebe Elke, und immer eine Handbreit Wasser unter’m Kiel!
Nein, das tun sie ganz gewiss nicht, im Gegenteil. Ostfriesen sind stur, mundfaul, aber raffiniert, und machen Kommissar Büttner, der sich eigentlich auf seinen bevorstehenden Spanien-Urlaub freut, kurz vorher noch mit zwei seltsamen Fällen völlig kirre. Dazu ist gleich noch die halbe Polizeimannschaft wegen Magen-Darm-Grippe ausgefallen und Büttner und sein Assistent Hasen… äh… Hasenkrug müssen alles alleine stemmen. Sie kommen erst nach und nach dahinter, was es mit dem Entführungsfall einerseits und dem Fenstersturz mit tödlichem Ausgang andererseits wirklich auf sich hat. An dieser Stelle wird natürlich nichts verraten, nur so viel: Elke Bergsma ist wieder ein unterhaltsamer, spannender Krimi gelungen, der wie immer in ihrer Heimat Ostfriesland spielt. Liebenswerte Käuze, überdrehte Schüler, nervige Eltern, betrogene Frauen en gros – es bleiben keine Wünsche offen. Leseempfehlung: eine Kanne Ostfriesentee (mit oder ohne Rum) bereitstellen und schmökern.
Der Titel täuscht etwas. 2014 war gewiss nicht ‚mein‘ Jahr. Man könnte es meiner Meinung nach sogar aus dem Kalender streichen – und wo ist überhaupt Heribert Illig, wenn man ihn braucht? 😉
Wenn mich etwas erfreut hat, waren es oft die kleinen Dinge am Rande. Oder die unerwarteten. Oder die spontanen. Wie zum Beispiel ein kurzentschlossener Besuch im Februar 2014 bei der Berlinale. Oder besser gesagt: ein Besuch von Berlin im Berlinale-Fieber. Denn um die Wahrheit zu sagen: ich habe keinen einzigen Film gesehen. Aber am roten Teppich gestanden – und George Clooney zugejubelt! Ein Hauch von Hollywood! Berlin war eine einzige Partymeile, tolle Stimmung, verrückte Typen, Gedränge, Autogrammsammler, eine selbst für Berlin ungewöhnliche Betriebsamkeit, und trotzdem alles gelassen und gesittet. Meistens jedenfalls.
Winter und Frühjahr sind in den letzten Jahren traditionell Kinofilmen gewidmet. Meist starten die interessantesten Filme im Winter, und in Vorbereitung auf die Oscar-Verleihung, die immer Ende Februar stattfindet, versuche ich, so viele der nominierten Filme wie möglich vorher zu sehen. In 2014 hat es sich besonders gelohnt, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, die Oscar-Verleihung war ein ausgesprochen unterhaltsamer Abend mit dem meist retweeteten Twitter-Selfie ever:
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Wunderschön, meditativ und zum Träumen romantisch: die Musik von William Fitzsimmons. Der Typ mit dem grausligen Bart und der Samtstimme. Er gastierte in Köln, und ich hatte mir zum Glück rechtzeitig ein Ticket besorgen können. Ein wunderschöner Abend.
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Ein nachhaltiges Ereignis in jeder Hinsicht war sicher das Unwetter am Pfingstmontag. Ich erinnere mich, dass wir abends im Wintergarten saßen, während es draußen über eine Stunde lang ununterbrochen grollte und blitzte und wir uns von Wolkenmassen und Regengüssen förmlich überrollt fühlten. Ich mag Gewitter, habe auch überhaupt keine Angst davor, aber dies war extrem unheimlich. Am nächsten Morgen sah alles erst einmal ganz normal aus. Im Garten war nicht ein einziger Blumentopf umgefallen, und auf dem Weg zum Bahnhof lagen lediglich ein paar Äste, nichts Ungewöhnliches also. Wie sich dann herausstellte, war Kaarst wohl eine Insel der Glückseligkeit, während nur wenige Kilometer weiter eine Schneise der Verwüstung geschlagen war. Hunderte, tausende Bäume im Umkreis abgeknickt und umgefallen wie Streichhölzer, Straßen und Bahngleise tagelang komplett blockiert, der Wald zwischen Kaarst und Neuss existiert nur noch zum Teil, es war (und ist) unbeschreiblich. Und bis heute (Stand Dezember 2014) sind noch längst nicht alle Schäden beseitigt.
So sah am Tag nach dem Sturm der Radweg aus, den ich üblicherweise von Kaarst nach Neuss befahre (hinten im Bild sieht man, dass es dort nicht weitergeht), und das war noch vergleichsweise harmlos:
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Aber nun zu erfreulicheren Dingen. DAS Highlight des Jahres war – und nicht nur für mich – die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Eigentlich interessiert mich Fußball eher nicht so. Aber bei Turnieren wie der EM oder WM packt es mich immer wieder, und ich finde, dieses Weltmeisterschafts-Turnier hatte etwas ganz Besonderes: es waren unglaublich spannende und dramatische Spiele dabei, viele unerwartete Ergebnisse, und irgendwann begann auch ich vom Weltmeistertitel zu träumen, den „wir“ gewinnen könnten. Dass ich aber das Endspiel an einem sehr ungewöhnlichen Ort schauen würde, hatte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Mein Highlight des Jahres: Das WM-Sofa.
Einquartiert hatten wir uns, wie so oft, im Hostel-Boot „Eastern Comfort“ an der Oberbaumbrücke. Dies ist mein Lieblingsplatz:
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Im September wurde ein neues Familienmitglied begrüßt: ein 13 Jahre alter Opel Corsa, den ich im Wortsinne geerbt habe. Technisch tip-top in Ordnung, und ich hoffe, wir werden es noch ein paar Jahre miteinander aushalten:
Nach ungefähr 15 Jahren ohne eigenes Fahrzeug und vier Jahren Betteln beim Sohnemann („kann ich mal eben das Auto haben…?“) endlich wieder ein fahrbarer Untersatz. „Nimm DAS!“, sagte das Leben zu mir. Ein Auto sollte her, nachdem der Sohn ausgezogen ist, das war schon vorher klar, aber eigentlich wollte ich einen Polo, auf jeden Fall einen Viertürer, niemals Automatik, und als Farbe schon gar nicht blau… Und was habe ich bekommen??? 😉
Corsi stammt übrigens aus Berlin, und nach einer Abschiedsfahrt an allen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei sind wir erst nach Hause ins Rheinland und kurz darauf zusammen nach Hamburg und zurück gefahren. Corsi hat sich tapfer geschlagen.
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Im September ist endlich der zweite Band der Kitty-Geschichte herausgekommen, den man aber auch lesen kann, ohne den ersten Teil zu kennen:
Eine Buchbeschreibung findet sich auf einer Extraseite. Der Roman ist wie immer erhältlich bei Amazon als Taschenbuch und Kindle-Ausgabe. Für Amazon-Hasser möchte ich noch hinzufügen, dass ich viele (berechtigte) Bedenken teile, allerdings sind die Bedingungen und der Service für Selfpublisher überaus günstig. Und ich bleibe mein eigener Herr. Ich schreibe zu meinem Vergnügen, die Bücher, die mir gefallen, und wenn sie anderen auch gefallen, umso besser.
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So gesehen, gab es viele Ereignisse, die mir in 2014 Freude gemacht haben, aber wenn man nach 17 Jahren turbulenter, inniger und wunderbarer Freundschaft gänzlich unerwartet einen lieben Menschen verliert, werden sie plötzlich bedeutungslos. Der Schock sitzt immer noch tief.
Danke, Thomas. Für alles.
Nüchterne Fakten bei Wikipedia: Thomas Hailer.
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Zum Schluss noch ein Linktipp (Achtung: Katzen-Content!): Tiere gehörten zu meinem Leben immer irgendwie dazu, soweit es sich neben dem Beruf machen ließ. Katzen gehen leider gar nicht, weil ich eine Katzenhaarallergie habe. Trotzdem oder vielleicht genau deswegen habe ich so viel Spaß an der WebCam von Foster Dad John. John Bartlett lebt in Seattle/USA, ist ein Supertyp, Katzennarr und verbringt einen Großteil seiner Freizeit damit, herrenlose Katzenmütter bei sich aufzunehmen, die Jungen großzuziehen und sie schließlich in gute Hände zu vermitteln. Viele der neuen Besitzer legen anschließend Facebookseiten über ihre neuen Hausgenossen an, so dass man weiterverfolgen kann, wie es den Kätzchen ergeht. Die kleinen Katzen kann man, so lange sie bei John sind, rund um die Uhr über eine WebCam beobachten, und es macht so viel Spaß, ihnen zuzusehen, wie sie allmählich ihre Umwelt erkunden und zu gesunden und selbstbewussten jungen Katzen heranwachsen. John benennt die Würfe immer nach Charakteren aus Spielfilmen oder Serien, im Moment (Dezember 2014) sind es die „Springfield-Kittens“. Hier geht es zu Johns Live-Kamera.
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Ausblick auf 2015: Ich hoffe sehr und bin optimistisch, dass das kommende Jahr wieder ganz viel mit Büchern zu tun hat, mit eigenen und denen befreundeter Autoren. Ein fertiges Buch liegt hier noch in der Schublade, das nach Überarbeitung schreit, und ich hoffe, ich kann es im Frühjahr herausgeben. Außerdem bin ich mit großer Begeisterung Testleser für Michael Meisheit (alias Vanessa Mansini) und Elke Bergsma (die mit den Ostfriesenkrimis) und ich freue mich jetzt schon auf neue Projekte der beiden.
Große Reisen sind vorläufig keine geplant, der Zahnarzt hat meine Ersparnisse leider aufgefressen, kleinere Trips liegen aber an und werden möglich sein, so im Februar wieder zur Berlinale nach Berlin (diesmal aber vier Tage) und im März hoffentlich nach Leipzig zur Buchmesse. Ja, und ein paar Tage am Meer wären auch mal wieder schön…
Eine intakte Dorfgemeinschaft – das sind die Einwohner von Loppersum, in dem Elke Bergsmas neuester Krimi „Puppenblut„ spielt. Ein Dorfgemeinschaft, wie man sie sich vorstellt: man kennt sich seit Jahrzehnten, sieht die Kinder aufwachsen und zu eigenständigen Menschen werden, sieht die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen und akzeptiert sie, oder sieht großzügig darüber hinweg. Und: man teilt stillschweigend düstere Geheimnisse.
Denn auch darum geht es in Elke Bergsmas neuestem Buch: Ein Todesfall, der elf Jahre zurück liegt und plötzlich wieder die Dorfgemeinschaft durcheinander bringt, ein neuer Mord, zwei verschwundene Personen – und mittendrin Kommissar Büttner und sein Assistent Hasen… äh… dings… Hasenkrug, die die Fäden entwirren wollen. Was nicht einfach ist. Denn üble Typen bevölkern das Ermittlungsgebiet in und rund um Loppersum und bis nach Hamburg, und auch eine Puppenstube spielt eine makabre Rolle. Wie gehört das alles zusammen?
Ein schwieriger Job für Kommissar Büttner, der sich nicht nur einem komplizierten Kriminalfall, sondern auch Buttercreme-Verlockungen in Aafke Mudders Krämerladen ausgesetzt sieht.
Ein großes Lesevergnügen, in dem nicht nur Elke Bergsma den verwirrenden Fall gewohnt gekonnt auflöst, sondern auch die kauzigen ostfriesischen Typen ihrer Bücher wieder reichlich Auftritte haben, die dem Krimi über den Lokalkolorit hinaus die gewisse Würze geben.
Der arme Hasenkrug wird diesmal sehr gebeutelt. Nicht nur, dass er und sein Chef, Kommissar Büttner, im beschaulichen Örtchen Greetsiel einen ziemlich unappetitlichen Mordfall aufklären müssen – es gibt auch noch eine beinahe unübersehbare Schar von Verdächtigen. Außerdem spielen in diesem sehr vergnüglichen Ostfriesenkrimi eine Getreidemühle, Bienen, ein Internet-Blog, eine rabiate Ur-Oma, Kuh Erna und Pestizide eine Rolle, und Hasenkrug muss sich näher mit all diesen Dingen beschäftigen, als ihm lieb ist. Von den ständigen Verdrehungen seines Namens ganz zu schweigen.
Ostfriesland und dessen mundfaule, aber handfeste Einwohner sind auch diesmal die Protagonisten, und Elke Bergsma erzählt nicht nur sehr unterhaltsam, sondern löst den verzwickten Fall in einem dramatischen Finale völlig logisch auf. Und wie bei jedem guten Krimi denkt man sich am Schluss, man hätte eigentlich drauf kommen müssen… 😉