Ohlsdorfer Park

Sollte es mich wieder einmal nach Hamburg verschlagen, so hatte ich mir seit langem vorgenommen, wollte ich ihn endlich besuchen: den Ohlsdorfer Friedhof. Ich habe absichtlich das Wort „Friedhof“ im Titel nicht erwähnt, denn in der Tat ist er viel mehr als das: der größte Parkfriedhof der Welt, mit Betonung auf Park.

Das Gelände ist knapp 400 Hektar groß und damit mehr fast viermal so groß wie der Hyde Park in London, und auch größer als der Central Park in New York (sofern die Angaben stimmen, die ich gefunden habe). Nun, wundern würde es mich nicht.

Der ganze Park ist, bis auf die Spazierwege zwischen den Gräbern hindurch, bei 30 Km/h mit dem Auto befahrbar, es gibt alleine 12 verschiedene Kapellen, den Seemannsfriedhof, Kriegsgräber, die Gräber für die Opfer der Sturmflut von 1962, und, und, und. Es gibt keine Unterscheidung nach Religionen, der Park ist eine riesige, wunderbare, alte Grünanlage, in der Spaziergänger, Radfahrer und Jogger ebenso willkommen sind (so lange sie sich dem Ort angemessen verhalten, natürlich). Nicht zu vergessen das reichhaltige Vogel- und Wildleben. Eichhörnchen en masse, sogar große Hasen sieht man zwischen den Gräbern, Eichelhäher, Spatzen, Elstern, Rotkehlchen – ein Refugium für alle einheimischen Tierarten.

Die Gestaltung der Gräber entsprach in etwa dem, was ich erwartet hatte: norddeutsche, hanseatische Zurückhaltung und Bescheidenheit. Keine protzigen Grabmäler, sondern eine gewisse Schlichtheit der Grabsteine, was nicht unbedingt Gleichförmigkeit bedeutet.

Ich hatte leider nicht die Zeit, den ganzen Park in Ruhe zu erkunden, dafür hätte ich vermutlich zwei Tage gebraucht, ich konnte mich nur punktuell umsehen und habe einige Fotos gemacht, die die Atmosphäre am besten einzufangen schienen.
 
 

Friedhof Viersen

Nach langer Zeit ein Besuch auf dem Viersener Friedhof. Das ist vermutlich der, auf dem ich am häufigsten gewesen bin, denn in Viersen bin ich aufgewachsen und zwangsläufig gab es immer wieder Anlass, das Friedhofsgelände zu besuchen.

Der heutige war das Familiengrab, für das eine Entscheidung getroffen werden muss. Den Grabstein versetzen? Die Einfassung entfernen lassen? Doch noch einmal um einige Jahre verlängern? Ich nutzte den Besuch – natürlich! – wieder, um Fotos zu machen, und sah den Friedhof, den ich gut zu kennen glaubte, mit völlig anderen Augen.

In meiner Erinnerung wurde er dominiert von düsteren Grabreihen, von dunklen Nadelhölzern, von dicht beieinander liegenden Gräbern – nichts davon stimmt. Sicherlich trug das schöne Wetter dazu bei, aber ich fand mich auf einem friedlichen, luftigen, weitläufigen Parkgelände wieder. Die vielen eng gesetzten Sträucher zwischen den Grabreihen sind weg, man kann weithin sehen, es hat beinahe etwas Heiteres, nichts Bedrückendes mehr.

Besonders schön: wie auf vielen Friedhöfen gab es auch in Viersen die Grabstätten der oberen Zehntausend, Firmengründer, Ärzte, Anwälte, mit der entsprechenden pompösen Ausstattung in Form von gewaltigen Grabmälern. Viele dieser Gräber sind inzwischen aufgelassen, aber die Grabmäler hat man stehen lassen. So wirken sie eher wie monumentale, eigens zu diesem Zweck geschaffene, würdevoller Kunstwerke, nicht wie Grabgestaltung, und verschönern den Friedhof auf ganz seltsame Weise.

Im ältesten Teil des Geländes gab es erstaunlich viel zu fotografieren, und die vielerorts so verbreiteten Gipsengelchen sind zum Glück in der Minderzahl. Zwei habe ich dennoch fotografiert, denn sie sind auf dem Grab eines viel zu früh gestorbenen kleinen Engels in der Familie…

Mein heutiges Lieblingsfoto ist das hier:

Kolumbarium
Kolumbarium

Die ehemalige Friedhofskapelle ist in den letzten Jahren zum Kolumbarium umgebaut worden. Auch in Viersen wird die Urnenbestattung immer beliebter. Dieses Kreuz stand in einem der Räume unbeachtet auf dem Boden…

Üblicherweise bearbeite ich meine Fotos, so dass lediglich das anonymisierte Grab, aber kein Name zu sehen ist. Das folgende Foto ist eine Ausnahme:

Friedhof Viersen, Grab Ruth Kaiser
Friedhof Viersen, Grab Ruth Kaiser

Ruth Kaiser war eine bekannte Viersener Fotografin, die mit Leidenschaft ihre Heimatstadt in wunderbaren Aufnahmen festhielt. Sie war überall bekannt und beliebt, und diese Gestaltung ihres Grabsteins ist die einzig passende. :-)

Und hier die weiteren Fotos als Galerie:

Friedhof Neuss (1)

Manchmal erlebt man ja auch Überraschungen. Fest entschlossen, den rheinischen Friedhöfen für eine Weile den Rücken zu kehren, weil sie ja doch alle ähnlich sind, hat es mich dann auf einer Fahrradtour auf den Neusser Friedhof verschlagen, den ich bis dahin nur einmal gesehen hatte. Und das lag viele Jahre zurück. Nun, sollte der Friedhof ähnlich gleichförmig und langweilig sein, wie der Rest der Stadt? Anfangs sah es so aus. Vom Haupteingang rechts herum erwartete mich ziemliche Einöde, alle Gräber sahen in der Tat gleich aus, und viele waren aufgelassen, das heißt ungepflegt oder gar schon eingeebnet.

Auf dem weiteren Weg wude ich aber fündig: Neben den unvermeidlichen Engelchen gab es doch die eine oder andere interessante Grabfigur. Ich habe nur einen kleinen Teil des Friedhofs abgegrast, ungefähr ein Viertel, deswegen wird irgendwann ein zweiter Teil mit mehr Fotos folgen.

Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss
Hauptfriedhof Neuss