Es wird ja immer geschrieben und mir auch von anderen Autoren gesagt: „Trink bloß keinen Alkohol, während Du schreibst. Das wird nur Gefasel, das Du am nächsten Morgen wegwerfen kannst.“
Bisher hatte ich mich brav daran gehalten, was mir nicht schwer fällt, da ich ohnehin selten etwas trinke.
Gestern abend jedoch wurde ich nachdenklich. Ich kam nach einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt (mit reichlich Glühwein abgefüllt, höhöhö) nach Hause, und hatte auf meinem Computer noch ein Kapitel geöffnet, an dem ich im Grunde seit Wochen immer wieder einmal arbeite, vor allem an einer ganz bestimmten Szene. Unterhalb des Kapitels stehen noch Notizen und Varianten der Textabschnitte, ein ziemliches Durcheinander. Nicht nur in der Textdatei, sondern offensichtlich auch in meinem Kopf.
Ich überflog das Kapitel noch einmal, setzte einen Abschnitt im Text höher, formulierte hier etwas um, schrieb da noch etwas dazu, und siehe da: plötzlich setzten sich ein paar Puzzleteile wie von selbst an die richtige Stelle. Es ist noch nicht perfekt, aber um Längen besser als das, woran ich so lange herumgefeilt hatte.
Ergo: Vielleicht bin ich bisher zu verbissen gerade an dieses Kapitel herangegangen, und erst der Glühwein hat mir die nötige Lockerheit verpasst.
Gefährliche Erkenntnis… 😉