Es passiert mir selten, dass ich innerhalb von wenigen Minuten lache und weine, und schon gar nicht auf einem Friedhof. Aber es kann passieren – auf dem Waldfriedhof Heerstraße (am Olympiastadion) in Berlin. Der Friedhof Heerstraße gilt als einer der schönsten Friedhöfe Berlins. Mit 51 Ehrengrabstätten des Landes Berlin weist er mehr Ehrengräber als die Prominentenfriedhöfe Waldfriedhof Dahlem oder Waldfriedhof Zehlendorf auf.
Viele Künstler liegen dort bestattet, und vor allem wollte ich zu zwei Gräbern: dem von Loriot, und dem von Horst Buchholz. Für beide Gräber hatte ich auch etwas mitgebracht. Am Grab von Horst Buchholz kam ich zuerst vorbei. Es sah völlig vernachlässigt aus, traurig, verlassen, ungeliebt. Ein so wunderbarer Schauspieler – vergessen von der Welt? Ich legte meine Rose auf dem Grab ab, neben einer Vase voll mit billigen Plastikblumen, und mir stiegen die Tränen in die Augen. Aus den Augenwinkeln sah ich im Boden einen Stein: es handelte sich um ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Später habe ich von zu Hause aus die Friedhofsverwaltung angeschrieben, ein Foto mitgeschickt und darum gebeten, das Grab wieder in Ordnung zu bringen und ansehnlich zu gestalten. Das hat man mir in zwei sehr freundlichen Antwortmails auch zugesagt.
Tja, und dann kam ich zu Loriots Grab und musste lachen: Fans haben das ganze Grab mit kleinen Plastikenten “verschönert”, im Gedenken an einen seiner bekanntesten Sketche: “Lassen Sie sofort die Ente zu Wasser!”. Ich hatte vorher in einigen Zeitungsartikeln Fotos vom Grab gesehen und war vorbereitet: die beiden Plastikenten vom Sohn und mir fanden links unten am Grabstein noch einen Platz.
Wie bereits erwähnt, weist der Friedhof eine hohe Prominentendichte auf, und entsprechend originell sind auch viele Gräber bestückt. Eine Auswahl in der Galerie: