#autorenwahnsinn, Tag 2 – Mein Schreibziel für August

IMG_1654Mein Schreibziel für diesen Monat ist sicherlich, eine neue Geschichte zu skizzieren. Das bedeutet: zwei, drei Figuren müsste ich schon einigermaßen klar im Kopf haben, woher sie kommen, was sie wollen, wohin sie gehen und was ihnen passiert.

Außerdem brauche ich zu diesen Figuren natürlich eine Handlung. Es gibt ein paar Ideen, aber wie ich die mit den Figuren unter einen Hut bekomme und wie die Handlung aussehen soll, das ist alles noch sehr unklar.

Fest steht, das nächste Buch soll möglichst wieder auf Borkum spielen, und Ziel ist, bis zum Ende des Monats eine grobe Geschichte zu haben und mit einer Art Planung anzufangen.

Jeder Autor arbeitet anders. Ich zum Beispiel schreibe ein Buch meistens von hinten nach vorne. Ich muss schon wissen, wie es ausgeht, manchmal weiß ich das letzte Kapitel, sogar den letzten Satz schon, noch ehe die Geschichte komplett durchdacht ist.

Anschließend entwerfe ich einen Plan. Ich bin jemand, der sich beim Schreiben gerne an einem Gerüst entlang hangelt und sich trotzdem die Freiheit lässt, dass die Charaktere alles noch einmal umschmeißen, wenn ihnen etwas nicht passt.

Sehr hilfreich bei der Planung finde ich übrigens dieses Buch und empfehle es jedem, der wie ich gerne ein Gerüst hat, das aber nicht zu sehr einengt: Stephan Waldscheidt: Plot & Struktur

Vanessa Mansini: Im falschen Film

Vanessa Mansini: Im falschen Film
Vanessa Mansini: Im falschen Film

Wer sich mit den Büchern der Autorin Vanessa Mansini beschäftigt hat, wird bereits wissen, dass sich dahinter in Wirklichkeit ein Mann verbirgt: der Autor Michael Meisheit. Michael arbeitet seit langem als Drehbuchautor für die „Lindenstraße„, aber damit ist sein kreatives Potential noch lange nicht am Ende. Er experimentiert mit unterschiedlichen Darstellungsformen, mit dem Internet, mit Blogs – alles nachzulesen auf seiner Webseite -, und sein neuester Coup ist ein Roman in Fortsetzungen. Alle zwei Wochen eine neue Folge. Jeweils mit Cliffhanger, ganz wie in der richtigen Soap. Gelernt ist schließlich gelernt. :-)

Ich habe das Glück und das große Vergnügen, auch bei diesem Projekt als Testleserin am Entstehungsprozess teilzunehmen, und natürlich werde ich hier keine Einzelheiten verraten. Aber da mir das Buch so gut gefällt, ist ein Hinweis, eine Werbung mir geradezu ein Bedürfnis:

Hauptfigur ist die Berlinerin Trixi Kwiatkowski. Das ist aber auch schon alles, was man zunächst über sie weiß, denn Trixi erwacht nach einem Autounfall im Krankenhaus und kann sich an nichts erinnern. Nicht an den Unfall, nicht an ihren Mann, nicht einmal an ihr Leben, zumindest große Teile davon. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus versucht Trixi verzweifelt, ihr Gedächtnis wieder zusammenzusetzen, aber die einzelnen Puzzlestücke passen nicht: sie arbeitet in einer Videothek, obwohl sie eigentlich Fotografin ist. Ihre Kamera ist allerdings verschwunden und nicht auffindbar. Was bedeutet der geheimnisvolle kleine Schlüssel an ihrem Schlüsselbund? Und wieso weiß ihr Mann nichts von ihrer Mitgliedschaft im Fitnessclub und ihrem geheimen Konto? Welche Rolle spielen Mutter und Großtante im Heimatort Lüneburg? Wer ist Freund und wer ist Feind?

Neben dummdreisten Bemerkungen und Sprüchen über ihren Gedächtnisverlust muss sie sich permanent mit der Frage „Wer ist Trixi?“ auseinandersetzen und oft genug eine gedankliche Kehrtwendung machen, wenn sie glaubt, endlich etwas herausgefunden zu haben. Ein atemberaubender Zickzacklauf zwischen einzelnen Wissensinseln, Manipulationen und trügerischen Erinnerungsfetzen…

Die ersten drei Teile sind bereits erschienen, der vierte folgt am 24. Januar 2014. Unbedingt lesenswert!