DoppeltDasBuch: Erwachen

Kalt. Dunkel. Juan fröstelte. Er versuchte zu protestieren gegen die Kälte, aber er brachte keinen Laut hervor, so sehr er es versuchte. Er konnte die Arme nicht bewegen, etwas hielt ihn fest. Dann fühlte er, dass er herumgedreht wurde. Kalt. Hände auf seinem Körper. Dann legte sich wieder etwas Warmes auf ihn. Er versank wieder im Nichts.

Ein Zischen, nein, eher ein Fiepen. Etwas drückte seinen Arm. Juan schaffte es nicht, die Augen zu öffnen. Stimmen ganz nah und doch wie von weit weg. Dumpf. Als ob er unter Wasser wäre. Ein rhythmisches Dröhnen in seinen Ohren. Er hörte seinen eigenen Herzschlag, sein Blut in den Adern rauschen. Sein Herz pumpte sein Blut durch seinen Körper. Ein stetiger Strom, immer im gleichen Rhythmus, anschwellend, abschwellend.

Er bewegte mühsam die Lippen, aber brachte keinen Laut hervor. Diese winzige Bewegung setzte sich wie eine Welle fort bis in seinen Hals. Juan fühlte, dass seine Kehle schmerzte. Erschöpfung trug ihn wieder ins Dunkel.

Bunte Schlieren und Schleifen vor seinen Augen. Das seltsame Gefühl, zu schweben und gleichzeitig schwer wie Blei zu sein. Dann wieder ein wacher Moment. Juan fragte sich, wo er war, Gedankenfetzen wanderten herum und narrten ihn und er konnte sie nicht festhalten. Dieses Dunkel, die Schwere, das Zischen, das Rauschen, er hatte keinen Namen dafür. Er fühlte sich hilflos und es machte ihm Angst.

Er versuchte wieder, sich zu bewegen und fühlte unter seinen Händen etwas Weiches, das trotzdem fest war. Stoff. Und etwas stach in seinen Handrücken. Es war so anstrengend, die Hände zu bewegen. Schritte, Stimmen. Eine dunkle Stimme, eine helle. Moll und Dur, männlich, weiblich. Zischen, Rauschen, Fiepen, Dunkel.