DoppeltDasBuch: Rastloses Hirn

Wenn ich mich gedanklich mit meiner Geschichte beschäftigte, mache ich das nicht von 8.00 bis 12.00 Uhr, oder von montags bis freitags, oder nur am Wochenende – es ist ein ständiger Denkprozess, in dem alles, was täglich um mich herum passiert, einen Platz findet, wenn ich es irgend verwenden kann. Ich fürchte, eine Menge Kollegen und Freunden werden sich in dem fertigen Werk wiederfinden, entweder ziemlich genau porträtiert oder aber mit einzelnen Begebenheiten oder Zitaten.

Was aber macht man, wenn man gerade nicht am Computer sitzt oder einen Notizblock zur Hand hat? Da ich das iPhone schon allein wegen Twitter eigentlich immer dabei habe, nutze ich hier das Notizbuch. Es eignet sich zumindest für kurze Sätze oder einzelne Stichworte, die aber automatisch per Mail an meinen Rechner geschickt werden, wo ich sie dann einfach ausdrucken oder herauskopieren und verwenden kann.

Screenshot Notizblock
Screenshot Notizblock

DoppeltDasBuch: Theorie und Praxis

Zum Teufel mit allen Theorien. Es funktioniert immer noch am besten, eine Szene im Kopf wie einen Film abspulen zu lassen.

Hinsetzen, Augen schließen, Ruhe. Wen sehe ich, wer ist daran beteiligt, wo spielt sich das Ganze ab, manchmal auch, was haben die Charaktere an (oder auch nicht an), essen sie, trinken sie, rauchen sie, wie fängt die Szene an, wie hört sie auf, welchen Zeitraum umfasst sie. Riecht es dort? Ist es ein Restaurant, durch das Essensdüfte ziehen? Eine Straße mit Abgasen und Autohupen? Gibt es andere Geräusche? Musik?

Wenn es gelingt, die Szene vor dem inneren Auge zu sehen, quasi dort zu sein und es zu erleben, dies alles einzufangen, die Stimmung, die Umgebung, in kleinen und kleinsten Nebensätzen und Bemerkungen – dann wird eine Szene richtig gut. Und man fühlt sich sauwohl, wenn es gelingt. :-)

DoppeltDasBuch: Muse


Eine Muse (griechisch Μοῦσα) ist eine Person, die einen anderen Menschen zu kreativen Leistungen anspornt oder inspiriert. Oft sind Musen Frauen und Männer im Umfeld von Künstlern und Künstlerinnen.
Musen werden seit der Antike als göttliche oder genialische Inspirationsquelle für Künstler genannt (Musenkuss; von der Muse geküsst). Ursprung ist die antike Vorstellung, dass Ideen (das Denken) nicht selbst entwickelt, sondern von Göttern (oder eben Musen) von außen eingegeben werden.
In der Neuzeit begann man, auch tatsächliche Personen als Musen zu bezeichnen – meist Freundinnen von Künstlern, vereinzelt auch Männer. Sie inspirieren die Künstler durch ihren Charakter, ihre Ausstrahlung, ihre menschliche Zuwendung, durch eine erotische Beziehung, meist durch eine Kombination all dieser Faktoren.

(Quelle: Wikipedia)

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DoppeltDasBuch: Auf Tour

James sah unschlüssig auf den Teller in seiner Hand. Noch eines dieser köstlichen Brötchen? Oder lieber doch Müsli und Obst? Sein Blick huschte auf dem Frühstücksbüffett hin und her, dann griff er entschlossen zum Brötchen und biss seufzend hinein. „Mmmhmmm.“ Er lud sich noch ein weiteres auf den Teller, Marmelade, Butter, füllte eine Schüssel mit Fruchtjoghurt und balancierte alles zum Tisch zurück. Die Hotelleitung hatte den Sängern von ‚Con Pasion‘ einen Tisch im hinteren Teil des Frühstücksraums reserviert, etwas abseits des normalen Restaurantbetriebs, hier waren sie ungestört.

Francois rührte geistesabwesend in seiner Kaffeetasse. James setzte sich neben ihn an den Tisch und begann heißhungrig zu essen. „Mmmhm“, kaute er begeistert, „diese Brötchen sind so klasse.“ Er hielt Francois eins vor die Nase, der angewidert das Gesicht verzog.

„Du weißt doch, ich brauche morgens erst mal Kaffee.“

„Vor allem heute morgen, weil Du gestern abend noch den Fans in die Hände gefallen bist.“

Francois vergrub das Gesicht in den Händen. „Welcher Teufel hat mich bloß geritten, nochmal in die Bar zu gehen?“

James schüttelte tadelnd den Kopf. „Hast Du wirklich mit jedem der Mädels angestoßen?“

„Nicht nur das – ich hab einer sogar meine Handynummer gegeben.“

James ließ sein Brötchen auf den Teller fallen. „Bist Du wahnsinnig?“

Francois zuckte mit den Achseln. „Sie war sehr nett und total schüchtern, ein süßes Ding. Ich glaube nicht, dass sie Unfug damit treibt.“

„Na, hoffentlich“, sagte James zweifelnd und aß weiter. „Hat Brad das mitbekommen?“

Francois schüttelte den Kopf. „Brad war in Hochform, und dann ging es erst richtig rund.“

James nickte. Brad in Partylaune, das war unwiderstehlich. Er konnte im Alleingang ganze Bars unterhalten. „Wo ist denn Brad überhaupt?“

„Er hat an der Rezeption strikte Anweisung gegeben, ihn keinesfalls vor 12 Uhr zu wecken, auch nicht, wenn es brennt.“ James lachte.

DoppeltDasBuch: Ulysses

Schreibprogramm Ulysses, Screenshot
Schreibprogramm Ulysses, Screenshot

So sieht übrigens ein Schreibprogramm aus. Dieses hier heißt „Ulysses“ und ist in deutscher Sprache, auf englisch gibt es noch etliche mehr.
Das große Feld in der Mitte zeigt den Text, an dem man gerade aktuell arbeitet. Links unten kann man sich ein weiteres Kapitel aus Ausschnitt öffnen, um etwas nachzusehen, ohne den aktuellen Text zu verlassen. In der linken Spalte sieht man die einzelnen Kapitel mit unterschiedlich farbigen Reitern, so dass man Kapitel und Notizen trennen kann. Auf der rechten Seite oben ein großes Feld für Notizen, Textabschnitte, was auch immer man noch in den Text einarbeiten muss oder will, und rechts unten die Statistik, Titel, Anzahl der Anschläge usw. Die Größe der Felder kann man natürlich verändern und anders anordnen, je nachdem, was einem beim Schreiben an meisten entgegenkommt.
Gewitzte Leser entdecken hier übrigens die Rohfassung des ersten Kapitels… 😉