#autorenwahnsinn, Tag 7 – Wo schreibst Du bei gutem Wetter?

RadlerBei gutem Wetter hält es mich nicht drinnen. Am liebsten schreibe ich dann im Garten, oder manchmal in einem Café. Kapitel oder Ideen entwerfen klappt am besten, wenn ich mich bewege, auf Spaziergängen oder Radtouren. Da spreche ich einfach alles ins Handy, was mir einfällt, und tippe es abends zu Hause ein. Und meist ist das ein guter Einstieg, ich bin im Thema drin und schreibe gleich weiter.

DoppeltDasBuch: Edit ist kein Frauenname

Es fehlen immer noch Kapitel. Genauer gesagt, sieben von insgesamt 41. Sie liegen in Fragmenten bereits vor, ich muss nur umsortieren, neu zusammenfügen, straffen. Und drei Kapitel definitiv noch neu schreiben. Was darin vorkommen soll, weiß ich aber schon ganz genau. Steffi zum Beispiel. Sie hat alle bisherigen Kürzungen und Änderungen überstanden. :-)

Trotzdem kann es nicht schaden, den Hals zu recken und mit einem Auge auf das anschließend fällige Editieren zu schielen. Dieses Werk wurde vom Schreiblabor empfohlen – Wochenendlektüre:

Schreibstil-Ratgeber
Schreibstil-Ratgeber

DoppeltDasBuch: Interview

Manchmal reicht google alleine nicht – man braucht den Rat von Fachleuten. Oder will sich zumindest vergewissern, dass man nicht den größten Blödsinn schreibt.

Mein Held Ramón sitzt also seit Jahr und Tag auf La Gomera, bereitet Arzneien zu und versorgt die Bauern der Umgebung mit seinen Tinkturen, Salben und Kräutertees.

Das habe ich  mir alles nur ausgedacht – aber ist das überhaupt denkbar? Kann er dort wohnen, wo er wohnt? Gibt es solche Pflanzen überhaupt? Ist es möglich,  den einen oder anderen Weg wirklich zu Fuß zurückzulegen? Wie werden in der Natur gesammelte Pflanzen behandelt, um sie zu konservieren?

Also fragte ich bei einem netten Abendessen einen Experten um Rat. Doktor der Biologie, Buchautor und Fernsehmoderator, der gleich mit drei dicken Büchern unter dem Arm erschien und sich außerdem auch noch auf La Gomera und mit der Flora der Kanarischen Inseln auskennt. Ein Sechser im Lotto.

Zwei Dinge haben mich vor allem erfreut und erstaunt zugleich: Meine bisherigen Recherchen waren offenbar gediegen genug, dass sie sogar den kritischen Augen des gelernten Biologen gefielen. Alles prima, was ich mir da zusammengesucht und ausgedacht habe. Und das ist auch alles plausibel. Und wenn ich noch eine Pflanze mit bisher unbekannter medizinischer Wirkung suche…

“…dann nimm ein Wolfsmilchgewächs, da gibt es so viele Unterarten, die kann kein Mensch alle kennen. Da kannst Du ruhig eine erfinden.”

Das werde ich auch ruhigen Gewissens tun. Schließlich wird es ein Roman und keine wissenschaftliche Abschlussarbeit. Phantasie muss erlaubt sein.

Der zweite Punkt: Als ich so von der Story erzählte und den Zwillingen, und einer davon Sänger und der andere auf der Insel – da kam die erstaunte Frage: “Ja, über wen von beiden schreibst Du denn jetzt Dein Buch??”

*schluck*

Die Frage ist sicher nicht ganz unberechtigt. Muss ich womöglich die ganze Geschichte nochmal umdenken, umstricken, verwerfen, oder gar: NEU schreiben? Wie ich inzwischen diversen Autorenforen und dortigen Einträgen entnommen habe, ist das erste Buch immer mindestens dreimal umgeschrieben worden, bevor es veröffentlicht wurde.

Dann hab ich ja noch ein paar Fehlschüsse frei…

Ach ja, und die dicken Bücher habe ich mir erst einmal ausleihen dürfen. ;-)

DoppeltDasBuch: Ratlos

Manchmal hält man sich stundenlang an den seltsamsten Sachen auf. Zum Beispiel am ersten Satz eines Kapitels. Vorgeschichte: Juan und Kitty waren am Abend auf einer Party und wollen am nächsten Morgen früh aufstehen, weil sie zum Flughafen müssen.

Das Kapitel beginnt also wie folgt:

Der Wecker klingelte. Kitty löste sich schlaftrunken aus Juans Armen, streckte einen Arm aus und stellte ihn ab. Welcher Tag war heute, und wieso hatte sie den Wecker gestellt? Es dauerte eine Weile, bis ihr wieder einfiel, dass sie ja heute nach London fliegen würden. Sie blinzelte auf das Zifferblatt. Kurz vor sieben, in zwei Stunden mussten sie los.

Oder es beginnt so:

Kitty stellte schlaftrunken den Wecker ab und versuchte mühsam, die Augen zu öffnen. Sie fühlte sich wie gerädert. Sie ließ sich aufs Kopfkissen zurücksinken und versuchte krampfhaft sich zu erinnern, welcher Tag es war und warum sie den Wecker gestellt hatte. Juan neben ihr rührte sich nicht.

Oder besser so?

Als Kitty erwachte, fühlte sie sich gar nicht wach. Eher wie gerädert. Und dieses scheppernde Geräusch nervte, wieso war die Müllabfuhr schon unterwegs? Und welcher Tag war eigentlich? Sie fühlte, dass sie in Juans Armen lag, der leise schnarchte. Juan. London, Flugzeug. Mit einem Schlag war Kitty hellwach, streckte den Arm aus, um den Wecker abzustellen, und setzte sich vorsichtig auf.

:-(

Vielleicht lasse ich das Aufwachen auch einfach entfallen und setze die beiden gleich in die Wartezone im Flughafen.
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DoppeltDasBuch: Glühwein

Es wird ja immer geschrieben und mir auch von anderen Autoren gesagt: „Trink bloß keinen Alkohol, während Du schreibst. Das wird nur Gefasel, das Du am nächsten Morgen wegwerfen kannst.“

Bisher hatte ich mich brav daran gehalten, was mir nicht schwer fällt, da ich ohnehin selten etwas trinke.

Gestern abend jedoch wurde ich nachdenklich. Ich kam nach einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt (mit reichlich Glühwein abgefüllt, höhöhö) nach Hause, und hatte auf meinem Computer noch ein Kapitel geöffnet, an dem ich im Grunde seit Wochen immer wieder einmal arbeite, vor allem an einer ganz bestimmten Szene. Unterhalb des Kapitels stehen noch Notizen und Varianten der Textabschnitte, ein ziemliches Durcheinander. Nicht nur in der Textdatei, sondern offensichtlich auch in meinem Kopf.

Ich überflog das Kapitel noch einmal, setzte einen Abschnitt im Text höher, formulierte hier etwas um, schrieb da noch etwas dazu, und siehe da: plötzlich setzten sich ein paar Puzzleteile wie von selbst an die richtige Stelle. Es ist noch nicht perfekt, aber um Längen besser als das, woran ich so lange herumgefeilt hatte.

Ergo: Vielleicht bin ich bisher zu verbissen gerade an dieses Kapitel herangegangen, und erst der Glühwein hat mir die nötige Lockerheit verpasst.

Gefährliche Erkenntnis… 😉

Glühwein
Glühwein
(Artikel von Dezember 2011)

DoppeltDasBuch: Rastloses Hirn

Wenn ich mich gedanklich mit meiner Geschichte beschäftigte, mache ich das nicht von 8.00 bis 12.00 Uhr, oder von montags bis freitags, oder nur am Wochenende – es ist ein ständiger Denkprozess, in dem alles, was täglich um mich herum passiert, einen Platz findet, wenn ich es irgend verwenden kann. Ich fürchte, eine Menge Kollegen und Freunden werden sich in dem fertigen Werk wiederfinden, entweder ziemlich genau porträtiert oder aber mit einzelnen Begebenheiten oder Zitaten.

Was aber macht man, wenn man gerade nicht am Computer sitzt oder einen Notizblock zur Hand hat? Da ich das iPhone schon allein wegen Twitter eigentlich immer dabei habe, nutze ich hier das Notizbuch. Es eignet sich zumindest für kurze Sätze oder einzelne Stichworte, die aber automatisch per Mail an meinen Rechner geschickt werden, wo ich sie dann einfach ausdrucken oder herauskopieren und verwenden kann.

Screenshot Notizblock
Screenshot Notizblock

DoppeltDasBuch: Auf Tour

James sah unschlüssig auf den Teller in seiner Hand. Noch eines dieser köstlichen Brötchen? Oder lieber doch Müsli und Obst? Sein Blick huschte auf dem Frühstücksbüffett hin und her, dann griff er entschlossen zum Brötchen und biss seufzend hinein. „Mmmhmmm.“ Er lud sich noch ein weiteres auf den Teller, Marmelade, Butter, füllte eine Schüssel mit Fruchtjoghurt und balancierte alles zum Tisch zurück. Die Hotelleitung hatte den Sängern von ‚Con Pasion‘ einen Tisch im hinteren Teil des Frühstücksraums reserviert, etwas abseits des normalen Restaurantbetriebs, hier waren sie ungestört.

Francois rührte geistesabwesend in seiner Kaffeetasse. James setzte sich neben ihn an den Tisch und begann heißhungrig zu essen. „Mmmhm“, kaute er begeistert, „diese Brötchen sind so klasse.“ Er hielt Francois eins vor die Nase, der angewidert das Gesicht verzog.

„Du weißt doch, ich brauche morgens erst mal Kaffee.“

„Vor allem heute morgen, weil Du gestern abend noch den Fans in die Hände gefallen bist.“

Francois vergrub das Gesicht in den Händen. „Welcher Teufel hat mich bloß geritten, nochmal in die Bar zu gehen?“

James schüttelte tadelnd den Kopf. „Hast Du wirklich mit jedem der Mädels angestoßen?“

„Nicht nur das – ich hab einer sogar meine Handynummer gegeben.“

James ließ sein Brötchen auf den Teller fallen. „Bist Du wahnsinnig?“

Francois zuckte mit den Achseln. „Sie war sehr nett und total schüchtern, ein süßes Ding. Ich glaube nicht, dass sie Unfug damit treibt.“

„Na, hoffentlich“, sagte James zweifelnd und aß weiter. „Hat Brad das mitbekommen?“

Francois schüttelte den Kopf. „Brad war in Hochform, und dann ging es erst richtig rund.“

James nickte. Brad in Partylaune, das war unwiderstehlich. Er konnte im Alleingang ganze Bars unterhalten. „Wo ist denn Brad überhaupt?“

„Er hat an der Rezeption strikte Anweisung gegeben, ihn keinesfalls vor 12 Uhr zu wecken, auch nicht, wenn es brennt.“ James lachte.

DoppeltDasBuch: Ulysses

Schreibprogramm Ulysses, Screenshot
Schreibprogramm Ulysses, Screenshot

So sieht übrigens ein Schreibprogramm aus. Dieses hier heißt „Ulysses“ und ist in deutscher Sprache, auf englisch gibt es noch etliche mehr.
Das große Feld in der Mitte zeigt den Text, an dem man gerade aktuell arbeitet. Links unten kann man sich ein weiteres Kapitel aus Ausschnitt öffnen, um etwas nachzusehen, ohne den aktuellen Text zu verlassen. In der linken Spalte sieht man die einzelnen Kapitel mit unterschiedlich farbigen Reitern, so dass man Kapitel und Notizen trennen kann. Auf der rechten Seite oben ein großes Feld für Notizen, Textabschnitte, was auch immer man noch in den Text einarbeiten muss oder will, und rechts unten die Statistik, Titel, Anzahl der Anschläge usw. Die Größe der Felder kann man natürlich verändern und anders anordnen, je nachdem, was einem beim Schreiben an meisten entgegenkommt.
Gewitzte Leser entdecken hier übrigens die Rohfassung des ersten Kapitels… 😉