DoppeltDasBuch: Fotoalbum

Kitty blätterte weiter arglos in seinem Fotoalbum. „Die Fotomontage hier ist großartig, das sieht richtig echt aus, der doppelte Juan.“

Verdammt. An dieses Foto hatte er nicht mehr gedacht. Kitty würde stinksauer sein, dass er ihr nicht schon längst die Wahrheit gesagt hatte. Und es war seine Schuld, dass Ramón seit Jahren verschollen war.

Kitty kicherte, blätterte weiter und bemerkte nicht, dass Juan schwieg. „Oh, und hier, wie goldig“, sagte sie, „da hast Du einen kleinen Hund. Wie alt bist Du da? Zwanzig?“

Juan nahm den Arm von Kittys Schulter herunter, stand auf und ging zum Fenster. Er musste es ihr erklären. Jetzt. Er sah einen Moment hinaus, bevor er sich umdrehte. Sein Gesicht war sehr ernst. „Das bin ich nicht“, sagte er.

Kitty sah ihn verblüfft an. „Juan, sei nicht albern, natürlich bist Du das. Du bist inzwischen älter und hast Dich verändert, aber das bist doch unverkennbar Du!“

Er schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte Juan nachdrücklich, „das ist Ramón.“

„Ramón?“ wiederholte Kitty verständnislos.

„Ja.” Juan atmete tief durch. “Mein… Zwillingsbruder.“

Juan + Ramón

Juan + Ramón
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DoppeltDasBuch: Interview mit mir

Es gibt sie immer wieder, diese Tage. An denen ich alles hinwerfen will. An denen ich glaube, dass es kein Schwein interessieren wird, was ich da zusammenschreibe. Ein Liebesroman, ja und? Es gibt so viele. Wo ist denn das besondere an diesem Buch? Die Zwillingsgeschichte? Die realen Vorbilder? Die Schauplätze?

Hilfreich kann in einem solchen Falle ein Interview mit sich selbst sein.

Frage: Was ist denn heute los?

Weltschmerz, Zweifel, Ärger. Ich weiß nicht, wofür ich schreibe.

Frage: Wofür schreibst Du?

Für mich, glaube ich. Ja, eigentlich für mich. Es ist eine Geschichte, die ich mag, ich mag die Charaktere, und ich finde es spannend, was ihnen passiert.

Frage: Glaubst Du, auch jemand anders wird es spannend finden?

Ich habe keine Ahnung, ich hoffe es. Ich denke, die Schauplätze sind interessant, Fernsehen, Bühne, da kennt sich nicht jeder gut aus. Und ich hoffe, dass auch andere die Charaktere genauso gerne mögen werde wie ich.

Frage: Willst Du Deine Bücher verkaufen?

Das wäre schön, ist aber nicht der Hauptgrund, warum ich schreibe.

Frage: Was dann?

Erstens macht es Spaß. Es ist beglückend und zutiefst befriedigend, wenn ich Tage – oder eher Nächte – um eine Formulierung, einen Satz ringe, zwanzig Mal umschreibe und dann endlich etwas so geschildert habe, dass ich selbst beim Lesen Gänsehaut bekomme.

Frage: Warum hast Du dann immer wieder das Gefühl, aufgeben zu wollen?

Weil diese Momente so selten sind. Weil ich glaube, dass einige Stellen im Buch richtig gut sind, viele andere dagegen bestenfalls Durchschnitt. Weil ich den Anspruch habe, dass in einem guten Buch alles gleich gut sein muss und ich manchmal glaube, ich schaffe das nicht.

Frage: Und warum machst Du dann trotzdem weiter?

Weil ich es will. Ich habe noch immer alles erreicht, wenn ich es wirklich wollte, und ich werde auch das schaffen. Ein Buch veröffentlichen. Ich bin sicher, dass ich es kann. Vielleicht bin ich nur zu ungeduldig…

DoppeltDasBuch: Denk nach, Juan

“Nach dem Desaster damals mit Inez – kannst Du Dir inzwischen vorstellen, noch einmal zu heiraten? Vielleicht eine Familie zu gründen? Anworte nicht sofort, denke erst nach.”

Juan starrte ihn an und Gian starrte zurück. Er sah, dass es in Juans Kopf heftig arbeitete. Endlich erschien ein Lächeln auf dessen Gesicht. “Ja”, sagte Juan, “ich kann es mir vorstellen.”

Der Barkeeper servierte zwei Wasser und den Kaffee. Gian schob das kleine Tablett mit der Kaffeetasse zu Juan hinüber, drückte ihm eines der Wassergläser in die Hand und nahm das zweite. Sie stießen an. “Dann weißt Du ja, was Du zu tun hast.”

DoppeltDasBuch: Dublin, nach einem Konzert

Christine sah sich im Aufenthaltsraum um. Offensichtlich war alles eingepackt worden, nur ein paar leere Wasserflaschen standen noch herum. Sie ging in den Flur hinaus und stieß beinahe mit Juan zusammen. Er hatte eine Zeitung unter den Arm geklemmt und eilte Richtung Ausgang.

“Juan, warte!” rief Christine hinter ihm her. Juan drehte sich um und runzelte die Stirn.

“Du hast Dein Hemd falsch geknöpft”, sagte Christine und ging auf ihn zu. Juan sah an sich herunter. “Oh.”

“Lass nur, ich helfe Dir”, sagte Christine, knöpfte sein Hemd auf und machte es richtig wieder zu. Juan sah sie abwartend an.

“Du hältst mich auch für einen Idioten, oder?”

Christine schloss den obersten Knopf, bevor sie antwortete. “Nein, das tue ich nicht”, sagte sie ernst. “So lange Du Deine Kitty nicht wiedergefunden hast, bist Du nur ein bisschen verwirrt, das ist alles.”

“Verwirrt??” Juan schnaubte belustigt. “Ich bin sicher, den Jungs sind inzwischen eine Menge anderer Ausdrücke eingefallen.”

“Du hast jemanden ins Herz geschlossen, der davon noch nichts weiß. Deswegen bist Du verwirrt, Du weißt nicht, wie es weitergeht. Sobald Du es ihr gesagt hast, wirst Du klar sehen, so oder so.”

Juan seufzte. “Wenn es doch nur endlich so weit wäre.”

“Hab Geduld, Juan, Du wirst sie schon finden.” Christine gab ihm einen Kuss auf die Wange. “Und jetzt ab mit Dir, lass die anderen nicht warten.”

Juan lächelte schief. “Danke”, sagte er und zeigte auf seine Knöpfe und dann auf seine Wange.

DoppeltDasBuch: Auszug aus einem Interview mit Juan

Zurück zu Kitty.

Ja. Sorry, ich habe den Faden verloren. Wie war die Frage?

Haben Sie gleich begriffen, dass es Liebe ist?

Nicht sofort. Ich spürte eine starke Anziehungskraft, ich wollte sie immer nur ansehen, ich hatte plötzlich den dringenden Wunsch, diese Frau näher kennenzulernen. Nein, das ist falsch, ich hatte das seltsame Gefühl, ich kannte sie schon. Sie war klar wie Glas. Ich wollte mir ihr zusammensein, mit ihr alles Mögliche unternehmen, sie beobachten, wie sie auf meinen Gesang, auf ‘Con Pasion’, wie sie auf einen Kinofilm reagiert, wollte sie gleichzeitig beschützen und vor der Welt verstecken, aber sie auch stolz allen zeigen, wollte mit ihr zu Hause herumlümmeln, auf die Malediven fahren, alles sowas.  Plötzlich sah ich mich nicht mehr alleine, sondern zusammen mit Kitty. Ich wollte alles auf einmal – mit ihr gemeinsam. Und ich wusste, es würde funktionieren, ich hatte überhaupt keine Zweifel. Das war eine ganz, ganz merkwürdige Erfahrung. Ich habe sofort gespürt, dass sie für mich etwas ganz Besonderes ist und dass da auch etwas zurückkam, was ich zunächst nicht definieren konnte.

DoppeltDasBuch: Glühwein

Es wird ja immer geschrieben und mir auch von anderen Autoren gesagt: „Trink bloß keinen Alkohol, während Du schreibst. Das wird nur Gefasel, das Du am nächsten Morgen wegwerfen kannst.“

Bisher hatte ich mich brav daran gehalten, was mir nicht schwer fällt, da ich ohnehin selten etwas trinke.

Gestern abend jedoch wurde ich nachdenklich. Ich kam nach einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt (mit reichlich Glühwein abgefüllt, höhöhö) nach Hause, und hatte auf meinem Computer noch ein Kapitel geöffnet, an dem ich im Grunde seit Wochen immer wieder einmal arbeite, vor allem an einer ganz bestimmten Szene. Unterhalb des Kapitels stehen noch Notizen und Varianten der Textabschnitte, ein ziemliches Durcheinander. Nicht nur in der Textdatei, sondern offensichtlich auch in meinem Kopf.

Ich überflog das Kapitel noch einmal, setzte einen Abschnitt im Text höher, formulierte hier etwas um, schrieb da noch etwas dazu, und siehe da: plötzlich setzten sich ein paar Puzzleteile wie von selbst an die richtige Stelle. Es ist noch nicht perfekt, aber um Längen besser als das, woran ich so lange herumgefeilt hatte.

Ergo: Vielleicht bin ich bisher zu verbissen gerade an dieses Kapitel herangegangen, und erst der Glühwein hat mir die nötige Lockerheit verpasst.

Gefährliche Erkenntnis… 😉

Glühwein
Glühwein
(Artikel von Dezember 2011)

DoppeltDasBuch: Wiedersehen

Juan kämpfte gegen den Impuls an, sie einfach in seine Arme zu ziehen. Er wusste nicht, was er tun sollte, und das war neu für ihn. Er brauchte Kitty nichts vorzuspielen – sie hatte ihn schon in einem seiner schwärzestens und schwächsten Momente erlebt. Hilflos, schwach und desorientiert.

Kitty kam ihm zuvor. Sie lächelte. Erst zaghaft, dann strahlte sie. Die grünen Augen lächelten mit, voller Wärme, voller Freude. Und er lächelte zurück. Es passierte ganz von selbst.

DoppeltDasBuch: Liebesszene

Wie schreibt man denn eine Liebesszene???

Ganz einfach, sie nehmen sich in den Arm und küssen sich und gehen ins Bett.

Ah, bah! So geht das doch nicht! WIE nehmen sie sich in den Arm? Innig, fest, sanft, vorsichtig, keidenschaftlich, engumschlungen, vertraut? Er sie oder umgekehrt? Ist er größer als sie? Wieviel größer? Muss sie sich auf die Zehenspitzen stellen oder er sich herunterbeugen? Und wer zieht wen zuerst aus?

Gehen, kriechen, wanken, schlendern sie zum Bett? Oder schaffen sie es gar nicht bis dahin, muss der Teppich herhalten? Und ist es ein Flokati oder ein Perser oder ein Nadelfilz-Teppichboden?

Fragen über Fragen… :-)

DoppeltDasBuch: Macht Schreiben unbeliebt? Könnte sein… ;-)

„Hier möchte ich möglichst nie wieder auftreten müssen“, sagte Juan, als er zusammen mit Gian nach dem Schlussapplaus zu ihren Garderoben ging.

Gian musterte im Vorbeigehen die kahlen Betonwände des langen Gangs, der von der Rückseite der Bühne unter dem Saal hindurch zu den Garderobenfluren führte. Er zerrte bereits ungeduldig an seiner Fliege und öffnete die Knöpfe seiner Smokingsjacke.

„Du magst Wien nicht?“

„Das auch. Den Leuten hier kannst Du im Gehen die Socken stopfen, und sie jammern in einem fort herum. Ich mag das nicht.“

Gian grinste. „Das ist vermutlich der berühmte Wiener Schmäh.“

„Und ich mag diese Stadthalle nicht. Mal ehrlich, gehen Dir diese Riesenhallen nicht auch auf den Keks?“ Wie zur Bestätigung hallten gerade ihre Schritte auf nackten Betonboden besonders laut.

Gian nickte. „Unpersönlich, kalt, keine Atmosphäre. Für die nächste Tour sollten wir uns einen anderen Rahmen überlegen.“